LK Englisch aus der Sicht von Herrn Hänsele

 

Zunächst möchte ich die Idee dieses Abiturjahrgangs begrüßen, auch einmal die Kursleiter nach zwei Jahren Leistungskurs zu Wort kommen zu lassen.

Anfangs machte sich bei mir lähmendes Entsetzen breit, als ich erfuhr: 26 Kursteilnehmer in einem Leistungskurs. Das hieß: Kapitän eines Schiffes spielen, das stürmische See anvisierte.

26 Kursteilnehmer ist eindeutig um die Hälfte zuviel; es bedeutet: pro Semester 26 Referate, mindestens 26 Rechenschaftsablagen, Vorbereitung von zwei Klausuren und dazu noch die vorgeschriebene Pflichtlektüre. Jedermann kann sich vor Augen führen, wie sich das auf den Unterrichtsalltag auswirkt. Die weitere Schulung des Hör- und Sprechvermögens, wie es der Lehrplan eigentlich vorsieht, muß zwangsläufig auf der Strecke bleiben, ebenso das spontane Abweichen von notwendigen Unterrichtsinhalten. Glücklicherweise stellte es sich aber bald heraus, daß unser Schiff doch mehr und mehr die Kalmenzone, den Bereich stabiler subtropischer Hochdruckzonen, ansteuerte. Ohne die - und das soll nun wirklich ein großes Kompliment sein - Selbstdisziplin und das Verantwortungsgefühl der meisten Kursteilnehmer (Ausnahmen gibt es immer) wäre dieses Leistungskursunterfangen zum Scheitern verurteilt gewesen.
Durch überdurchschnittliches Interesse am Fach Englisch und persönliches Engagement - wie zusätzlich Englisch hören und lesen - und durch zahlreiche Reisen in englischsprachiges Ausland konnte knapp ein Drittel der Kursteilnehmer schriftlich und mündlich Traumergebnisse an Notenpunkten erzielen.
Im Großen und Ganzen kann man feststellen, daß wir aus der sicherlich nicht einfachen Situation das Beste zu machen versucht haben.
Meine Hoffnung ist, daß die Beschäftigung mit Sprache und mit anderen Kulturräumen dann und wann auch Spaß gemacht hat. Denn - das ist meine Grunddevise: Sprachen lernen soll in erster Linie schön sein.
Unvergessen für mich ist sicherlich die so harmonisch ablaufende Studienfahrt nach Barcelona, wo wir uns vom spanischen Flair eine Woche lang einfangen ließen.

Zum Abschied möchte ich meinem Leistungskurs den Wunsch mit auf den Weg geben, schließlich den Beruf zu finden, der eine gewisse Erfüllung bietet, und bei dem die Kursteilnehmer vielleicht sogar einmal das eine oder andere sprachliche Rüstzeug brauchen, das ich mich zu vermitteln bemüht habe.

Reinhard Hänsele