Zwei Jahre anspruchsvolle Langeweile

 
Spaß am Montagmorgen mit Egon:

(außer: "Faschingstage-Meningitis-Deutschklausur" und (nicht zu vergessen!): Stundenlange Abwesenheit aufgrund zahlreicher Skikurse)

Begrüßt und motiviert durch "BMW: Back ma´s wieda" schlürften (18 aus 19) Schüler begleitet von Herrn Weiszers Wochenend-Erlebnissen in K6. Nachdem uns der Kursleiter in den ersten zehn Minuten zu erklären versuchte, was er uns in dieser Doppelstunde erklären wolle, stieß auch der 19. Leidensgenosse zu uns, der es verstand, oben genannte Erklärungen geschickt zu verschlafen ("Morgen Rüdi!"). Die nun folgende Würfelorgie ("1/2 erste Bank, 3/4 zweite Bank, 5/6 letzte Bank") sorgte stets für eine gerechte Auswahl eines Opfers für seine immer betont leichte Rechenschaftsablage ("So leicht wia heid wird´s nimma!") und diente gleichzeitig als Paradebeispiel für ein stochastisches Zufallsexperiment neben "Streichholzschachteln, Münzeln und Reisnageln".

Nach der umfangreichen Abfrage (ca. 8:35 Uhr) folgte eine Benotung, die außer in zwei Fällen (F.B. und B.K.) so gut wie immer weit unter den Vorstellungen des Kurses über die dargebotene Leistung lag. <=> (sprich: Dann und nur dann) Diskussion:

"Sie können doch nicht, nur weil ein Ergebnis falsch ist, eine Drei hergeben!"
Herr Weiszer:  "DOCH!" (=Diskussionsende).

Wütend, genervt und frustriert verlassen wiederum 18 von 19 Schülern den Raum zur Pause. Der 19. Kursteilnehmer (H.W.) attackierte Herrn Weiszer in der Zwischenzeit mit einem vollen Fragenkatalog, da er sich mit folgendem Dialog einfach nicht zufrieden geben konnte:

"Herr Weiszer, i versteh des ned!" - "Guad, dann vergessn´s es!".

So verging Stunde für Stunde, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr...
Als wir uns vor zwei Jahren für den Leistungskurs Mathematik entschieden, war auch uns klar, daß durch diese Wahl grundsätzlich viel Arbeit auf uns zukommen würde: Drei umfassende Stoffgebiete und üben, üben, üben...

Spätestens nach dem ersten Semester war jedoch auch dem letzten "Maddäleisdungskuasla" bewußt, daß das unübersichtliche und lückenhafte "Scriptum" (= Geschriebenes) uns nicht den notwendigen Ein- und Überblick über den zu behandelnden Stoff verschaffen konnte. Nur durch ein ausführliches Eigenstudium der drei "anschaulichen Lehrbücher" war es möglich, dem Kursleiter bei diversen rätselhaften Aufgaben ("Wia gähd´s iatzt waida?" (...fragender Blick nach rechts hinten)) auf die Sprünge zu helfen. Dies artete des öfteren in heftigen Diskussionen innerhalb des Kurses aus, denen Herr Weiszer nur mit apathischem "Ja, ja, ja. Des is richtig, do ham sie recht!" folgen konnte. Seiner Aufgabe als Kursleiter (vor allem als Leistungskursleiter!), Klarheit über die Lösung solcher mathematischer Probleme und damit Einigkeit über die unterschiedlichen Lösungsvorschläge der einzelnen Kursteilnehmer zu verschaffen, wurde er nicht gerecht.
Überdies ging er nur insofern auf Unterrichtsbeiträge ein, solange sich diese mit seinen Notizen deckten. Deshalb rätselten wir oft, was wohl passieren würde, wenn sein Skript "zuuufälligerweise" abhanden kommen sollte. Die Wahrscheinlichkeit dafür konvergiert allerdings gegen Null, da eben dieses die linke Hand des Lehrkörpers nie verließ.
Hervorzuheben ist allerdings, daß Herr Weiszer es glänzend verstand, nicht nur fächerübergreifenden Unterricht ("Iatz nehma wos aus dem Bereich der Wirtschaft: Was ist ein Rechtssystem?"), sondern auch klassenübergreifenden Unterricht ("In da Sechst´n lern i iatz grod des Assoziativgesetz!") zu erteilen.
Nicht zuletzt ist die Einsatzbereitschaft des Kursleiters hervorzuheben: In fürsorglicher Absicht opferte er seine freie Zeit für unzählige Kopien ("Gestan nammidog saß i a hoibe Stund im Lehrazimma und hob bloß des Zeigl do kopierd!"), was sich anscheinend sehr zum Leidwesen seines Koffers auswirkte (Hintergrund: Eines schönen Tages (nach dem Kopiernachmittag) erschien Herr Weiszer mit einem neuen Koffer. Entschuldigung, du alter Koffer, du!).

 Abschließend noch ein Tip von Herrn Weiszer:

A Maddähleisdungskuasla, der ohne sei Formelsammlung
in d´Schui kimmt, is koa Leisdungskuasla!

 
Und noch ein "Tip" von uns:

Ein Mathelehrer, der das Pascalsche Dreieck nicht aus der
Formelsammlung abschreiben kann, is koa Maddälehra!

 
Sabine 
Ferdi  Bea