"Hallo, Frau Nebosis, darf ich auch mal was sagen?"

 

Wer glaubt, daß die Unterrichtsstunden bei unserer "Vielrednerin" so aussahen, irrt ganz gewaltig!

Es gibt tatsächlich sehr wenige Lehrer, die die Schüler so in den Unterricht miteinbeziehen wie sie!
Sie wollte von uns aber auch sehr viel wissen: Ob wir uns frei fühlen, was wir von Gentechnik halten, ob wir mal arbeiten wollen oder ob wir an Gott glauben. Hatten wir ihr dann unsere Seele ausgeschüttet, blieb sie natürlich auch nicht verschont. So bekamen wir doch tatsächlich zu hören, daß sie ihrem Demian bei ihrem wöchentlichen Weko-Besuch den Arm auskugelte! Ob das wohl die Rache dafür war, daß er jungen Damen mehr Leidenschaft entgegenbrachte als seiner Mami? Demian mußte auch sonst für viele Geschichten herhalten, und auch auf Fotos durften wir ihn regelmäßig bewundern. Und trotzdem, Frau Nebosis, daß Sie ihn nie in den Unterricht mitbrachten - trotz unserer mehrmaligen Aufforderungen - schmerzt uns doch sehr! Wir hätten den Wonneproppen, der Sie während einer Ex dazu brachte, einen ganzen Obstladen leerzuessen, doch ganz gerne kennengelernt!
Aber sie hatte natürlich wichtigeres zu tun: "Abstechen" zum Beispiel, ihre beliebte und bewährte Methode, auf faire Weise ihre Ausfrageopfer zu bestimmen. Diese hatten dann die aufregende Aufgabe, ihre Folien und Textlein, von denen sie eine nahezu unerschöpfliche Sammlung besitzt ("Der Herr Einhellig ist da schon ganz neidisch!"), zu interpretieren. Außerdem lieferte sie sich oft Verbalschlachten mit Giorgio, bei denen Giorgio, wen wundert`s, immer den kürzeren zog. Sie war auch stets an unseren privaten Problemen interessiert, und so mischte sie sich kräftig ein, als Brunni und Dada darüber diskutierten, daß wahre Liebe nur unter Männern möglich ist.
Es gäbe noch viel, viel mehr zu berichten über unsere Frau Nebosis, zum Beispiel, daß sie immer gut drauf war, modisch immer ´up to date´ (incl. Ohrringe und Uhr, abgestimmt auf`s Outfit) und daß Religion bei ihr einfach Spaß machte! Aber leider reicht der Platz nicht aus, um wirklich alles zu erzählen, was in den vergangenen zwei Jahren so alles los war. Das einzige, was unbedingt noch zu sagen ist, wäre: Danke für die tolle Zeit, bleiben Sie so, wie Sie sind, und mögen noch viele Schüler in den Genuß kommen, Ihre Stunden zu erleben! Danke auch, daß bekannte Quasseltanten wie Doris oder ich bei Ihnen gute Chancen hatten!

P.S. Wer glaubt, dies sei ein Schleimartikel, irrt auch hier: Über Frau Nebosis gibt es einfach nichts Negatives zu berichten! Jedenfalls nicht aus Mädchensicht, denn zugegeben: Jungs hatten es wirklich nicht leicht bei ihr! ("Jetzt hab`ich ein kluges Mädchen abgestochen, jetzt brauch`ich noch `nen dummen Jungen!")

Sandra