GK Physik – Wir haben ein Recht auf Unterricht!

 

Endlich hatte er sich eingefunden, der harte Kern der Physikschüler, der sich im Laufe der Semester - durch die Sitzordnung bedingt - in eine "rechte" und eine "linke Front" aufspaltete. Doch hielten uns die starken Kernkräfte stets zusammen und machten uns gegen die bösen Angriffe gemeiner Physik–LK´ler stabil.
Gleich in der ersten Stunde wurden wir für unser Kommen mit dem Ernst des Lebens belohnt. Frei von Hand demonstrierte Herr Penzel, wenn auch unbeabsichtigt, eines seiner besten Experimente in den ganzen zwei Jahren: Nach den strengen Regeln der Schwerkraft machte seine Tasche eine Rolle vorwärts direkt ins Waschbecken hinein. Dabei erlagen die heiligen Utensilien vollends den Gesetzen der Physik und rissen durch ihre kinetische Energie im Fallen den Wasserhahn mit auf. Mit einem schelmischen Grinsen konnte Herr Penzel sein - und damit unser - heutiges Wissen gerade noch vor dem Ertrinken retten.
Das soll aber nun nicht heißen, daß Herr Penzel seinen Unterricht nur strikt nach dem Buch aufbaute. Im Gegenteil! Seine umfassenden Fachkenntnisse konnte er uns sehr gut vermitteln, und auch außerhalb des Unterrichts war er stets für unsere Probleme da. Diesen gestaltete er immer locker und abwechslungsreich. Mit zahlreichen Tafelanschriften verdeutlichte er uns z.B. die komplizierten Zusammenhänge im Inneren eines Atoms oder die Wirkungsweise einer Ionisationskammer.
Auf unseren Wunsch hin – also dann, wenn unsere Grundkurskenntnisse überfordert waren und uns der nötige Durchblick fehlte – mußte Herr Penzel selbst Hausaufgaben machen und bestimmte Aufgaben schriftlich vorbereiten. Schuld daran ist hauptsächlich der Lehrplan, der in der 13ten immer wieder Ausflüge in die Chemie vorsieht, womit wir (mehr oder weniger) Anti–Chemiker uns nur schwer abfinden konnten, wurde uns doch ständig von unserem Meister eingetrichtert, wie "niveaulos" die Chemie im Vergleich zu unserer Physik doch ist.
In den letzten zwei Semestern funktionierte die physikalische Energieversorgung zunehmend schlechter. Der Kurs glänzte nämlich besonders durch die Abwesenheit eines Mitglieds: "Herr Penzel, bitte sofort ins Direktorat kommen!". Fast jeden (?) Donnerstag Nachmittag wurde so unsere heilige Physikstunde beendet, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Außerdem war er ständig mit irgendwelchen Klassen auf großer Fahrt. Wo bleibt da unser Recht auf Unterricht?

 
Als Fazit dieser zwei Jahre Grundkurs Physik bei Herrn Penzel bleibt nur eins: reingehen, mitmachen (Formelsammlung und Taschenrechner nicht vergessen, sonst muß Herr Penzel alles selber im Kopf rechnen!!) und bis zum Schluß (oder bis zur Durchsage) durchhalten!

Die Rechte Front:
Birgit
  Marion  Monika