"Bäh, do stinkts!!" stellte
Evi eines Tages im Biosaal II
entrüstet fest. Gestunken hats uns auch manchmal, wenn
sich z.B. unsere Bio-Lehrerin Frau Riederer aus Angst vor dem Nikolaus im
Bio-Saal verschanzte. Dabei hatten wir uns soviel Mühe gegeben, ein
Gedicht maßgeschneidert für sie zu fabrizieren (und das nicht
einmal gemein!). Vielleicht hätte unsere Biologin besser daran getan,
uns anzuhören, so daß sie einige ihrer Unarten wie z.B.
kontinuierliches Starren auf den Filmprojektor im Mittelgang oder extreme
Distanziertheit zum Schüler abgelegt hätte. Jedoch machte sie
während der letzten zwei Jahre diese Mängel durch ihren rhetorisch
perfekt durchstrukturierten Vortrag und ihren unverwechselbaren trockenen
Humor wieder wett. Außerdem zeigte sie je mehr wir uns dem Abitur
näherten mütterlich anmutende Fürsorge, die sogar soweit
reichte, uns medizinische Tips fürs Abi zu geben, z.B. ja keine
Beruhigungsmittel zu nehmen, da sonst die Synapsenhemmung aus K13/1 einsetzten
würde. Am Schluß hatten wir sogar den Eindruck, daß ihre
Nervosität vor den Abi-Prüfungen die unsere bei weitem übertraf.
So empfand sie den Augenblick, in dem sie die Prüfungsumschläge
öffnete, als ob es Windeln wären, denn "man weiß ja nie was
drin ist." (Zitat Riederer)
Trotz manchmal etwas verwirrender Ausfragen und den "multiple choice"-Tests in ihren Klausuren können wir doch mit gutem Gewissen sagen, daß die Benotung allgemein gerecht war und sogar den "abwesendsten" Schülern Chancen noch und nöcher geboten wurden.