Parisfahrt

15.6.97

5.00 Uhr früh. Ungeduldig und voller Tatendrang warteten wir an diesem schönen Morgen darauf, daß unser Abenteuer endlich losgehen würde. Doch los ging noch lange nichts, denn die beiden Hauptpersonen waren noch nicht da: Frau Schuster und Herr Hahn. Als das Auto der beiden mit der sehr blonden Frau am Steuer dann schließlich doch noch eintraf, konnten wir endlich nach München aufbrechen, um dort den Zug nach Paris zu erreichen.

Im Zug selbst machten wir es uns erstmal richtig gemütlich, was von Albrecht eingehend gefilmt wurde. Er hatte beschlossen, unser Studienfahrt-Dokumentarvideo zu drehen, und niemand, nicht der Dieb in Notre Dame und schon gar nicht wir, konnten etwas dagegen tun.

Gegen 16.30 Uhr kamen wir am Gare de l`Est an und versuchten sofort, die Metro zu finden, die uns zu unserem Hotel bringen sollte. Doch vor die Metrofahrt hatten die Götter den Fahrkartenkauf gesetzt, und so mußten wir noch geraume Zeit am Bahnhof verbringen. Schließlich erreichten wir die Zielstation - und jetzt wurde es erst richtig kompliziert, denn keiner wußte, in welcher Richtung unser Hotel lag. Doch nach mehrmaligem Richtungswechsel und einigen Nachfragen bei Einheimischen betraten wir unser Hotel und bezogen die Zimmer, die sehr "familiär" waren.

Sobald wir uns einigermaßen eingerichtet hatten, zogen wir los, um Paris zu erkunden. Das Centre George Pompidou sollte unser erstes Ziel sein. Im obersten Stockwerk angekommen, bot sich uns ein fantastischer Blick über Frankreichs Hauptstadt, der unsere Vorfreude auf diverse Besichtigungstouren noch immens verstärkte.

In den nächsten Tagen sah unsere Planung folgendermaßen aus: Frühstücken, warten (auf wen: siehe oben), besichtigen. Einen Führer brauchten wir nicht, denn jeder von uns hatte schon zu Hause von unseren Betreuern ein Referatsthema zu einem bestimmten Stadtteil oder Bauwerk zugewiesen bekommen. Trotzdem lief die ganze Woche sehr, sehr locker ab; Frau Schuster und Herr Hahn hatten nichts gegen eigene Pläne der Schüler einzuwenden und waren bei nicht geplanten Aktionen sofort gern dabei. So kam es, daß jeder machen konnte, was er wollte: vom Eiffelturm aus einen wunderschönen Blick auf das nächtliche Paris werfen, ein Porträt in Montmartre anfertigen lassen, ins Kino gehen (Abiturvorbereitung von Yasemin) oder das Theater besuchen, von dem alle völlig begeistert zurückkamen. Nur ein großer Wunsch erfüllte sich nicht: Frau Schuster wollte so gern in die Oper, aber weder Herr Hahn, noch wir ließen uns von ihren Schwärmereien besonders mitreißen. Vor allem Andreas sagte ihr sehr deutlich seine Meinung: "Mit Eana in`d Oper?! Do bleib`i liaba im Bett!"

Wo ich schon beim Thema Bett bin: Dieses sahen wir während der Studienfahrt eigentlich nicht besonders oft. Schuld daran waren unsere nächtlichen Unternehmungen und eine FOS-Abschlußklasse aus dem Bereich Stuttgart, die zum Leidwesen ruhebedürftiger Mitreisender auf dem selben Stockwerk wohnte wie wir. Angefreundet haben wir uns schnell, und unsere Zimmerparties waren deshalb wohl etwas zu laut, denn am nächsten Tag hagelte es Beschwerden, und Frau Schuster zog zwei Etagen weiter nach oben. Aber wie sie so im türkisen Négligé in der Tür stand und uns um Ruhe "bat", das werden wir wohl unser Leben lang nicht vergessen!

Und trotzdem, sie hielt immer zu uns und kämpfte mit uns gegen die Hotelleitung: "Diese asozialen, schwäbischen Hooligans haben Euch Arme einfach verführt!!" (Danke, Frau Schuster, aber, mal im Vertrauen, sooo viel Mühe mußten sie sich bei der Verführung nicht geben!)

Und leider ging nach so viel Spaß, so vielen neuen Eindrücken und so vielen neuen Erkenntnissen die Studienfahrt dann doch einmal zu Ende. Verabschiedet haben wir uns auf Chinesisch - auch wenn wir trotz Frau Schusters heldenhaften Einsatzes für das Menü keinen Mengenrabatt bekamen.

An dieser Stelle soll nun auch noch mal ein gaaaanz riiiesiges DANKESCHÖN gesagt werden! Danke an Frau Schuster und Herrn Hahn, denn beide haben uns eine wirklich schöne, außergewöhnlich lustige (hehehe) und unvergeßliche Studienfahrt ermöglicht!

Merci beaucoup!

Sandra


 

Frau Schuster stößt auf die wunderschöne Woche an! 

 

Einer der schönsten Momente dieser   wunderschönen Woche!